Villa Stauffenberg (Schreiber-Verlagshaus)

Möhlstraße 34

 

Das stattliche Eckhaus an der Höchlstraße / Möhlstraße wurde 1909 für Lilian und Philipp Schenk von Stauffenberg vom Architekten Alois Ludwig errichtet. 1927 erwarb es für 155.000 Goldmark der Verlagsbuchhändler Ferdinand Schreiber und die Villa wurde im Stil der »Neuen Sachlichkeit« für die neuen Besitzer und seine Familie umgebaut, um es als Verlagshaus nutzen zu können.

 

 

 

 

Der Schreiber-Verlag ist 1831 von Jakob Ferdinand Schreiber in Esslingen am Neckar gegründet worden. Erfolgreich wurde der Verlag vor allem durch farbig illustrierte Kinder- und Naturbücher, Bilder- und Bastelbogen. Bis 1944 erschien im Schreiber-Verlag unter dem Titel »Fliegende Blätter und Meggendorfer-Blätter« eine humoristische Zeitschrift, die für ihre künstlerische und drucktechnische Güte berühmt war. Nach Schreibers Tod im Jahr 1868 führte sein Sohn Ferdinand Schreiber den Verlag fort, dem sich später dessen Bruder Max Schreiber als Teilhaber anschloss. Bis zum Umzug in die Möhlstraße im Jahr 1928 hatten die Schreibers in der Pienzenauerstraße 44 im Bogenhauser Herzogpark gewohnt und waren Nachbarn von Ernst »Putzi« Hanfstaengel, dem mit Hitler befreundeten Aktivisten und Politiker. Der Schreiber Verlag wurde von der Familie bis 1988 geführt, er gehört heute zum Thienemann Esslinger Verlag.

 

 

 

 

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Textquellen: 

Karl, Scola: "Die Möhlstraße", 1998.

Gribl, "Prominenz in Bogenhausen", 2009, S. 84-86.

 

Abbildungen von oben nach unten:

Die Villa Stauffenberg / Schreiber mit vereinfachter Fassade 2008 © dietlind pedarnig.

Plan der Südostfassade Möhlstraße 34, 1909. Quelle: Stadtarchiv München.

Seite aus den "Fliegenden Blättern", "das humoristische Unterhaltungsblatt für das Deutsche Haus, München 27, Möhlstraße 34".