"Bogenhauser Hof"

Ismaninger Straße 85

 

Das unter Denkmalschutz stehende klassizistische Vorstadthaus mit seinem markanten, reich geschweiften Südgiebel, an der Ecke Ismaninger Straße / Ecke Hompeschstraße (ehemals Hausnummer 8) in Bogenhausen wurde um 1850 erbaut und ist bereits 1854 als sogenannte Tafernwirtschaft zugelassen. Die Gastwirtschaft hatte somit als "vollkommene Wirtschaft" nicht nur das öffentliche Schenk-, Herbergs- und Gastrecht, sondern sie durfte auch Verlöbnismähler, Hochzeiten, Stuhlfeste, Tauf- und sonstige festliche Mähler ausrichten. Eine Tafernwirtschaft musste wandernde Handwerksgesellen beherbergen, zum Beispiel gegen handwerkliche Gegenleistung, sie hatte somit eine soziale Verpflichtung. Außerdem durfte der Wirt Wein ausschenken, mit dem früher jedes Rechtsgeschäft betrunken wurde. Am "Bogenhauser Hof" endete 1896 die erste Pferdebahnlinie auf Bogenhauser Gebiet. Die "Gelbe Linie" vom Max-Weber-Platz kommend fuhr bis zur Sternwartstraße und ihre Tramway-Wagen wurde hier vor der Gastwirtschaft, die zu jener Zeit aus einem Wirtschaftsgebäude und einem Wirtsgarten samt zwei Trinkhallen bestand, auf das andere Gleis zur Rückfahrt umgesetzt. Auch heute noch ist direkt am "Bogenhauser Hof" eine Trambahnhaltestelle, die der Linie 18. Ihre Endhaltestelle ist allerdings jetzt, stadtauswärts fahrend, der Effnerplatz

 

 

 

 

 

 

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Fotos: hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., 2008; auf dem Foto oben ist rechst neben dem "Bogenhauser Hof" das Wohnhaus zu sehen, das die alte Schlosserwerkstatt ersetzt hat.