Wohnhaus und ehemalige Ziegelei Rattenhuber

Flaschenträgerstraße 7

 

1891 übergibt Peter Rattenhuber, der auch Besitzer des nahegelegenen »Bohmerhofs« in Englschalking ist, das Anwesen Flaschenträgerstraße 7 an seinen Sohn Martin und dessen Frau Katharina, die hier 1898 eine Ziegelei errichten. Ein Jahr später lässt sich das Ehepaar auf dem Grundstück ein ländliches zweigeschossiges Wohnhaus mit Putzgliederung von Architekt Georg Guinin bauen, das heute als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen ist. 1911 übernehmen das Anwesen Kaspar und Anna Rattenhuber, das noch heute von der Familie Rattenhuber und ihren Nachkommen bewohnt wird.

 

 

 

 

Der Name der ursprünglich aus Haidhausen beziehungsweise München stammenden Baumeisterfamilie Rattenhuber taucht mit dem »Ziegelboom« der Gründerzeit, ab 1870/71, vermehrt im Münchner Nordosten auf. Als Besitzer von allein sieben Ziegeleien in diesem Gebiet zählen die Mitglieder der Familie zu den sogenannten Loambaronen. Auch Staatsrat und Gründungsmitglied der CSU Ernst Rattenhuber (18871951), Neffe von Martin Rattenhuber, entstammt der Englschalkinger Familie und liegt am Friedhof von St. Nikolaus begraben. 

 

Die Ziegelei in der Flaschenträgerstraße 7 war bis 1920 in Betrieb. 

 

 

 

 

 

Die Straße in der das Anwesen steht, ist seit 1930 nach dem letzten Bürgermeister der Gemeinde Daglfing, Wilhelm Flaschenträger, benannt. Er besaß das Anwesen und die Ziegelei HsNo. 15 (heute Englschalkinger Straße 199).

 

 

 

 

 

 

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Postkarte Anwesen M. Rattenhuber (1901)

Fotos © dietlind pedarnig, 2007