König Ludwig IV. das Kind (893911)

 

Ludwig das Kind war der einzig legitime Sohn Kaiser Arnulfs von Kärnten mit der Konradinerin Oda. Am 4. Februar 900 wurde Ludwig im Alter von sechs Jahren in der Pfalz Forchheim zum König erhoben. Seine Krönung ist die älteste überlieferte ostfränkische Königskrönung. Drei Jahre später schenkte er Bischof Waldo von Freising das Gut "Küntal", das etwa auf dem Gebiet des heutigen St. Emmeram in Oberföhring liegt und zu diesem Hof auch der Prielwald zugehörig war.

 

 Trotz seines kindlichen Alters wurde Ludwig zum Zentrum des staatlichen Lebens. Eine eigene Regierung konnte er jedoch nicht ausbilden, da er sehr oft krank und deshalb auch körperlich zu schwach war. Tatsächliche Herrscher waren der Adel und die Bischöfe, was vermuten lässt, dass gerade Ludwigs schwächliche Konstitution Grund für seine Erhebung war.

 

Seine einflussreichsten Berater waren Bischof Hatto von Mainz und Bischof Salomo III. von Konstanz. Unter ihrem Einfluss wurde der Kampf um die Vorherrschaft im Stammesherzogtum Franken vor dem Königsgericht gegen die fränkischen Babenberger zu Gunsten der Konradiner entschieden und Ludwigs Neffe, Konrad der Jüngere, zum Herzog ernannt. In den Ungarnkriegen hatte Ludwig kein Glück, 910 wurde sein Heer auf dem Lechfeld vernichtend geschlagen.

 

Ludwig starb am 20. oder 24. September 911 im Alter von 18 Jahren, vermutlich in Frankfurt am Main. Mit ihm erlosch die Linie der ostfränkischen Karolinger. Ludwig das Kind wurde in der Kirche St. Emmeram in Regensburg beigesetzt, wo auch sein Vater begraben ist.

 

 

 

Abbildung:

Detail der Scheide des Reichsschwertes des Heiligen Römischen Reiches, mit der Abbildung Ludwig IV. das Kind, wahrscheinlich 1198 erstellt. (Das Schwert ist unter der Inventarnummer SchK XIII 17 in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt.), Kupferstich von Johann Adam Delsenbach (1751).