Prof. Otto Kallenbach (1911–1992)

 

Der in Trippstadt/Pfalz geborene Otto Kallenbach geht 1925 an die Meisterschule für Handwerker nach Kaiserslautern, wo er vier Jahre unter Karl Dick zum Steinbildhauer ausgebildet wird. In den Jahren der wirtschaftlichen Rezession ist Kallenbach am Bau beschäftigt, bis er 1934 die Pfalz verlässt und nach bestandener Aufnahmeprüfung ein Studium an der Münchner Akademie für Angewandte Kunst bei Prof. Josef Henselmann beginnt. Bereits eine seiner ersten Arbeiten – ein Sandsteinporträt seiner Mutter – erzielt großen Erfolg und bringt ihm den ersten Preis der Akademie und ein Reisestipendium durch Deutschland ein. Der Zweite Weltkrieg unterbricht sein Studium, Kallenbach geht 1940 bis 1945 als Soldat an die Front nach Frankreich und Rußland.1946 nimmt er sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste wieder auf und schließt es 1948 ab. 1950 wird er Assistent bei seinem früheren Lehrer Henselmann, bald entwickelt sich eine Studienwerkstätte für Steinbildhauer, deren Lehrer und Leiter er wird. 1972 Ernennung zum Honorarprofessor. Vier Jahre später gibt er seine Lehrtätigkeit in München auf und arbeitet als freischaffender Bildhauer in Trippstadt. Im Alter von 80 Jahren stirbt Otto Kallenbach in seiner Heimatstadt.

 

Kallenbachs Werke greifen eine große Vielfalt von Themen und Materialien mit großem handwerklichen Können auf. Im Zentrum steht dabei immer das Menschenbild – zumal auch das religiöse – als Einzelfigur, Figurengruppe, Akt- und Gewandfigur, vor allem auch das Porträt. »Das Pointierte, Prätentiöse, kapriziös Ausgefallene , das Komplizierte, das sich rhetorisch ins Licht setzen will, liegt ihm nicht, dem immer das Einfache, das der Natur nahe ist, wichtig war«, so die einleitenden Worten von Wolfgang Stolte im Ausstellungskatalog der Pfalzgalerie Kaiserslautern anlässlich Otto Kallenbachs 80. Geburtstag. Zum 100. Geburtstag ehrt die Pfalzbibliothek in Kaiserslautern ihn erneut mit einer Werkschau.

 

Skulpturen (Werkauswahl):

 

In Münchner Nordosten ist Otto Kallenbachs »Drachenlenker«-Skulptur in Bogenhausen zu sehen.

 

 

 

 

 

Textquelle: Otto Kallenbach zum 80. Geburtstag. Plastiken und Zeichnungen, Katalog zu einer Ausstellung der Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern 1991.

 

Abbildungen:

oben: Otto Kallenbach mit dem Modell seiner Skulptur »Pan mit Flöte« im Gartenhaus der Münchner Akademie der bildenden Künste, Fotografie Georg Schödl, 18. Oktober 1956, © Stadtarchiv München, Sign. DE-1992-FS-PER-K-0029-01

unten: Der »Drachenlenker« mit der Kulisse des Hypo-Hochhauses. hpt © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V., 2008.