ehemalige Ziegelei Baur
ehemalige Johanneskirchner Straße 145
1862 errichtet Matthias Kobler auf dem Flurstück Haus No. 13, dem »Streicherhof« in Johanneskirchen, eine Ziegelei, bestehend aus einem Ziegelstadel mit Ofen. Nachdem die Besitzer gewechselt haben, entsteht nördlich dieses Anwesens eine neue Ziegelei mit zwei Brennöfen, aber auch diese wird weil unrentabel recht bald stillgelegt. Erst als die Eheleuten Anton und Klara Baur 1897 das Anwesen erwerben und eine neue Ziegelei errichten, kommt es zum Aufschwung. 1898 werden hier bereits stattliche 1,5 Millionen Ziegel gebrannt. Neben dieser Johanneskirchner Ziegelei besitzen die Baur-Eheleute noch eine weitere Ziegelei in Denning (Hausnummer 8, später Stargarder Straße 11), die sie 1888 erwerben und in der 1903 ein jährlicher Umsatz von zwei Millionen Ziegelsteinen zu verzeichnen ist. 1910 wird der Ziegeleibetrieb in Denning eingestellt. Die Baurs gehören mit ihren zwei großen Ziegeleien zu den stolzen »Loambaronen« des Münchner Nordostens, wie eine historische Aufnahme der Familie in ihrem Garten der Villa belegt.
Villa Baur, ehemals Johanneskirchner Straße 147
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Literatur:
Bernst, Karin: Johanneskirchen. das Dorf in der Stadt. 815-2015, München 2015, S. 101 und 121.
Abbildungen von oben nach unten:
Ziegelei der Familie Baur in Johanneskirchen. Links der weiße Weg entspricht dem Verlauf der heutige Musenbergstraße. Luftbild © Familie Bernst
Im Garten der Villa von Ziegeleibesitzer Anton Baur, ehemals Johanneskirchner Straße 147, um 1910 © Familie Bernst. Die Villa mit dem markanten Turm wurde 1901 erbaut und um 1970 abgerissen. Zum Anwesen gehörte neben dem stattlichen Wohnhaus auch eine Almhütte und ein Springbrunnen im Garten.
Ansichtskarte Johanneskirchen mit »Villa Bauer« (oben rechts) und der ehemaligen Gastwirtschaft »Wagner« (unten), in der Johanneskirchner Straße 146, heute »Dicke Sophie«.