Anfang 1966 lebten in Oberföhring etwa 1070 Evangelische, davon 370 im alten Ortskern, im Grüntal und in der Grimmeisen-Siedlung, etwa 500 in den 1963/1964 fertig gestellten Wohnblöcken an der Oberföhringer Straße 236 - 246a, der Franz-Wolter-Straße und der Pflegerbauerstraße, etwa 200 in den Siedlungen Fritz-Meyer-Weg und Cosimastraße 223 - 231. Gebürtige Münchner waren, wie der Chronist der Vaterunserkirche Pfarrer Paul Gerhard Dietz, vermerkt, zumindest unter den Evangelischen, "eine Minderheit", waren es doch viele im Zweiten Weltkrieg Vertriebene, die hier im Münchner Osten wieder Fuß fassten. Gotteshaus, Versammlungs- und Begegnungsort in einem war eine Holzbaracke, die lediglich als Provisorium gedacht war, bis ein "richtiger" Kirchenbau errichtet werden konnte. Die wachsende Gemeinde erhielt 1968 ihre Selbstständigkeit und löste sich vom bis dahin für sie zuständigen Pfarrbezirk der Dreieinigkeitskirche in Bogenhausen, aber es dauerte noch bis 1980 ehe das Provisorium abgerissen wurde und ein neues Gemeindezentrum zur Verfügung stand.

 

Am 25. Juli 1978 wurde mit dem Bau eines neuen Gemeindezentrums begonnen. Am 31. Mai 1979 wurde mit folgendem Spruch Richtfest gefeiert:

"Weitab steht vom Verkehrsgewimmel / das Zentrum unter freiem Himmel / und ringsum schweift der Blick ins Weite / über die Äcker voll Getreide / Und auch aus diesem neuen Haus / streut Pfarrer Diez die Saat dann aus / die in den Herzen übervoll / seiner Gemeinde aufgehen soll."

 

Weitere Daten zur Vaterunserkirche:

 

Pläne:

Dipl.-Ing. Franz Lichtblau und Dipl.-Ing. Ludwig Bauer

 

Bauumfang:

zwei Gemeinderäume, mehrere Jugendräume, Wohntrakt mit Pfarramt und neun Wohnungen

 

Bauträger:

Evangelisch-Lutherische Gesamtkirchengemeinde

 

Durchführung:

Evangelisches Kirchenbauamt

Leitung Oberbaurat Wilhelm Eigenherr

 

Bauarbeiten:

Firma Eduard Gottschall & Co., Bauunternehmung GmbH, München, 

Leitung Ing. Franz Xaver Rauch

 

Bauzeit:

25. Juli 1978 bis 10. Februar 1980 (Einweihung)

 

Innenausstattung:

Nach Wettbewerbsausschreibung:

Außenkreuz von Thomas Munz und Maria Munz-Natterer

Altar, Taufbecken und Kanzel von Friedrich Koller

Kapellenausmalung und Fenstergestaltung (Ausführung Werkstatt Sattler): Hubert Distler

Farbtafel von Siegfried Ehrenfeld für "Kinderkirche"

 

Orgel:

Einweihung am 12. Februar 1984

 

 

 

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Literatur:

Paul Gerhard Diez: "Chronik der Vaterunserkirche München - Oberföhring von den Anfängen bis zum Jahr 1987", München 1991.