Nach Angaben des Pfarrers Möckhinger (1681 bis 1693) wurde die Kapelle in der Ostpreußenstraße mit zwei Figuren eines Haidhausener Bildschnitzers ausgestattet. Die Figuren, die links und rechts am Altar standen, stellten das heilige Kaiserpaar Heinrich II. und Kunigunde dar. Die erste Kapelle wurde um 1700 abgerissen und die Münchner Jesuiten bauten sie im Barockstil wieder auf. Am 21. Mai 1710 wurde die Kapelle von Johannes Franziskus, Bischof von Freising konsekriert. Patron waren die "Allerseeligste Jungfrau Maria" und der heilige Schutzengel. Über dem Altar befand sich daher eine ein Meter hohe Madonna, auf einem Halbmond stehend, in der Linken eine Taube, auf dem rechten Arm das Jesuskind. Diese spätgotische Madonna und eine kleine Reiterstatue des Heiligen Georg (siehe Bild Altar unten) befinden sich heute in der 1955 geweihten Kirche St. Klara in Zamdorf.

 

 An der Westwand der Kapelle stand eine zwei Meter hohe St-Georgfigur. Beschrieben wurde sie folgendermaßen: "Der ganz gepanzerte Ritter steht mit beiden Füßen auf dem Drachen. In der linken Hand hält Georg das Schwert, in der Rechten den Rennspieß. Eine flotte, treffliche Holzfigur, um 1600". Mit der Säkularisation 1803 wurde die Kapelle Eigentum der Gemeinde Denning; diese war ab da für die anfallenden Reparaturen verantwortlich. 

 

 

Der Altar in der Schutzengelkapelle Denning

 

 

Im Zweiten Weltkrieg (1944) beschädigten Bomben die Kapelle schwer, Unbekannte stahlen die beiden Figuren Heinrichs II. und der Kunigunde. Die Genehmigung zum Abbruch wurde im Jahre 1950 erteilt und 1953 fiel sie der Abrissbirne zum Opfer. Die St. Georgfigur soll sich nach Angaben von Fritz Lutz im Kloster der Templer in Giesing befinden.

 

 

 

 1944

 

 

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Textquelle: "Dörfer auf dem Ziegelland", hrsg. von Willibald Karl

Fotos: 

Oben: Die Madonna auf dem Halbmond in St. Klara heute

Mitte: Altar von St. Georg, historische Aufnahmen © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.

Unten: Die zerbombte Schutzengelkapelle, 1945 (Stadtarchiv München). Im Vordergrund die zerstörten Glashäuser der Gärtnerei Ziegenbein.