Schreberweg Kleingartenanlagen

Nördlich des Schreberwegs in der Parkstadt Bogenhausen befinden sich die vom westlichen Teil des Denninger Angers umgebenen Kleingartenanlagen München-Nord-Ost 3 und östlich daneben die Anlage München-Nord-Ost 17, "Donau-Neuland". Der Kleingarten NO 3 entstand schon 1920 für "arme und kinderreiche Familien" auf dem brachliegenden Acker neben der Lehmgrube Roth (spätere Kiesgrube) und auf den ehemaligen Schafheiden östlich von Bogenhausen. Die Kleingartenanlage NO 17 gleich daneben wurde erst 1932 angelegt.

Trotz aller Unsicherheit über den Erhalt der Gärten hatten die Gartenanlagen den Krieg ohne Platzverlust überdauert. Erst nach dem Krieg, in den 1950er und 1960er Jahren begannen große Veränderungen mit dem Bau der Parkstadt Bogenhausen südlich des Schreberwegs, dem eine Kleingartenanlage nach Riem ausweichen musste. Aber auch südlich der Anlagen wurde gebaut: Denninger Anger mit Siemensbauten, Tennisanlagen mit Rothof-Hotel und Gaststätte, die Sportanlagen der Turnerschaft Jahn und nicht zuletzt der gesamte Arabellapark, ein ganz neues Stadtviertel.

Dienten die Schrebergärten noch in den Anfangsjahren, während des Krieges und auch noch einige Zeit danach, mehr zur Selbstversorgung mit Obst und Gemüse, so steht heute der Freizeit- und Erholungsaspekt im Vordergrund. Trotz jahrelanger Wartezeiten gibt es viele Pachtanträge.

Eingang NO 3

Eingang NO 17

Ein erwähnenswertes Kuriosum aus der Geschichte des Schreberwegs ist, dass 1925 hier am Rand des Wegs, auf dem Gelände des heutigen Denninger Angers, zwei Skisprungschanzen gestanden haben. Initiator dieser Freizeitbeschäftigung war Hans Roth, der Gründer der Sportanlagen an der Denninger Straße, dem späteren "Rothof" (gegründet 1983). Die auf dem Areal der Kiesgrube des Roth'schen Quetschwerks stehenden zwei Schanzen ragten 23 m hoch, aus Holz gezimmert von Mitgliedern des 1924 gegründeten Vereins zur "Förderung des sportlichen Skilaufs in München" (VFS). Der Traum von München als Stadt des Skisprungs hat sich jedoch nicht erfüllen können, die Kiesgrube ist eingeebnet, die Schanzen stehen längst nicht mehr.

oben: Blick vom Hochhaus Buschingstraße Nr. 65 nach Nordosten und die Kleingartenanlage NO 3, November 1974, in der Bildmitte der spätere Denninger Anger, damals noch Wiese, und die Tennisplätze des Rothofs. (Foto: Edith von Hagen)

Mitte: Blick vom Hochhaus Buschingstraße Nr. 65 nach Westen auf den Schreberweg und die Kleingartenanlage NO 3, Ende 1950er Jahre. (Foto: Edith von Hagen)