In der Donaustraße stand - wie an vielen Stellen in Bogenhausen - Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelei (ehemals Donaustraße 46, heute Schreberweg 4). Sie wurde 1895 von der Firma F. S. Kustermann von Michael Reiffenstuel ersteigert. Ringofen und Trockenstädel wurden 1912, nachdem der Boden komplett abgeziegelt worden ist, abgebrochen. Nach dem  Abriss der Ziegeleigebäude entstand hier ein Wohnhaus (siehe Foto oben), das die Firma Kustermann 1931 an den Kaufmann Adolf Vollmann verkaufte, der eine Saftfabrik betrieb. Er tauschte den Besitz mit der Stadt München 1937 und das Haus wurde als HJ-Heim genutzt wurde. Später befand sich darin ein Kindergarten, das Technische Hilfswerk und war wieder Privatwohnsitz der Reiffenstuels. 1957erhielt das Wohnhaus einen Komplettumbau. Heute wird es von der Bahá’í-Gemeinde, einer Religionsgemeinschaft, genutzt. Den restlichen Besitz der Firma Kustermann an der Donaustraße 90 kaufte die Stadtgemeinde München 1936, die Gebäude wurden abgerissen, der Grund in "Bauland an der Donau- und Fichtelgebirgstraße" umgewidmet. Auf diesem Grund entstanden ab 1954 die 23 Wohnhäuser der Parkstadt Bogenhausen, Buschingstraße 1 bis 45.

 

 

 

 

 

 

Entlang des Schreberwegs wurden die Kesselwagen mit Heizöl vom Ostbahnhof her auf einem Tiefladeanhänger der Bahn, einem sogenannten Culemeyer-Straßenroller, zum Heizhaus der Parkstadt Bogenhausen transportiert und dort auf Gleise gestellt. Das Öl wurde dann direkt aus dem Eisenbahnwaggon ins Heizwerk zum Brenner geleitet. Dadurch konnte auf Öltanks verzichtet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein erwähnenswertes Kuriosum aus der Geschichte des Schreberwegs ist, dass 1925 hier am Rand des Wegs, auf dem Gelände des heutigen Denninger Angers, zwei Skisprungschanzen gestanden haben. Initiator dieser Freizeitbeschäftigung war Hans Roth, der Gründer der Sportanlagen an der Denninger Straße, dem späteren "Rothof" (gegründet 1983). Die auf dem Areal der Kiesgrube des Roth'schen Quetschwerks stehenden zwei Schanzen ragten 23 m hoch, aus Holz gezimmert von Mitgliedern des 1924 gegründeten Vereins zur "Förderung des sportlichen Skilaufs in München" (VFS). Der Traum von München als Stadt des Skisprungs hat sich jedoch nicht erfüllen können, die Kiesgrube ist eingeebnet, die Schanzen stehen längst nicht mehr.

 

 

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Textquelle: "Die Parkstadt Bogenhausen in München", hrsg. von Roland Krack, München 2006.

Fotos von oben nach unten: