Villa von Robert Gerhard Böninger

(Oberföhringer Straße 24)

 

Der deutschstämmige Maler Robert Gerhard Böninger ließ sich in den Jahren 1909–1911 nach den Plänen von Paul Ludwig Troost ein Haus und ein Atelier an der ehemaligen Ismaninger Straße 180, mit der späteren Hausnummer Oberföhringer Straße 24 erbauen. Sein Wohnhaus, das man in der NS-Zeit als behagliches deutsches Giebelhaus beschrieb, war eines der ersten im Münchner Stadtteil Priel. Ein Umbau des Ateliers erfolgte 1913. Das Anwesen erbten die Witwe Maria Antonie Böninger, Bertha von Tiedemann in Berlin und Anika Lampe in Hamburg. Nach einem Testament vom 17.Dezember 1919 wurde zu einem Einheitswert von 36.100 Reichsmark 1936 der Kunstmalerswitwe Maria Antonie Böninger der Besitz als Alleineigentum zugesprochen. 1950 kaufte der Verleger Dr. Karl Hanser, wohnhaft in der Mauerkircherstraße 52, für 54.000 DM das Anwesen; der Weiterverkauf an die Stadtgemeinde München zum Preis von 160.000 DM erfolgte 1960. Vor dem Bau des Mittleren Ringes und der dadurch nötigen Straßenerweiterung führte von der Perfallstraße (Isarring) ein Weg hinauf zum Atelier. Der Antrag für den Abbruch des Hauses und des Ateliers wurde 1970 vom Architekten Ernst Hürlimann im Auftrag des Wohnungsunternehmens Kügel AG gestellt. Heute steht hier ein Mehrfamilienhaus und die noch bestehende, aber nach unten hin verlängerte alte Betonmauer mit den Pergolapfeilern begrenzt das Grundstück nach Süden hin.

 

 

 

 

 

 

 

Textquelle:

Bernst, Karin: Robert Böninger. Der Kunstmaler und sein Wohnhaus an der Oberföhringer Straße 24, in: NordOstMagazin 2013, S. 10f.

 

Abbildungen:

oben: Villa von Robert Gergard Böninger an der ehemaligen Ismaninger Straße 180. Fotografie Georg Pettendorfer, 1912. Quelle: Stadtarchiv München. DE-1992-FS-NL-PETT1-4139

Mitte: Villa von Robert Gergard Böninger an der ehemaligen Ismaninger Straße 180. Fotografie Georg Pettendorfer, 1912. Quelle: Stadtarchiv München. Sign. DE-1992-FS-NL-PETT1-4265

unten: Bau des Isarrings um 1960 mit der John-F.-Kennedy-Brücke im Rohzustand, rechts die Villa von Robert Gerhard Böninger.