"beim Neuhäusler"
Muspillistraße 2
Der 1/8 Neuhäuslerhof (auf dem historischen Foto rechts vorne) ist ein für die Oberföhringer Gegend typisches zweistöckiges "Einfirsthaus". Es beherbergt also Wohnhaus, Kuhstall, Stadel und Schreinerwerkstätte des Besitzers um 1890 unter einem Dach. Gebaut war es ursprünglich aus Holz, erst später aus gemauerten Ziegeln. Seit dem Jahr 1802 wurde für die Oberföhringer Bauern eine Feuerversicherung zur Pflicht, denn erstaunlicherweise waren noch 1811 von 45 Häusern nur 12 Wohnhäuser gemauert und nur zu oft wurden die hölzernen Anwesen ein Raub der Flammen.
Zum Anwesen des Neuhäuslers hinzu kommen eine angebaute Holzlege, ein Abtritt im Hofraum, ein Gras- und Baumgarten und ein eigener Pumpbrunnen. Gedeckt war es mit Schindeln. Oft war auch die Strohdeckweise üblich (so etwa das Bruckmüllerhaus, Oberföhringer Straße 31, abgebrochen 1915 oder die Kistlersölde in St. Emmeram in der Oberföhringer Straße 166). Die Dachtraufe zeigt zur Straße hin.
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Literatur:
Karin Bernst, "Oberföhring. Das Dorf und seine Bewohner im 19. Jahrhundert", München 2000.
Fotos:
oben: Historisches Foto an der Einmündung Muspillistraße in die Hauptstraße Oberföhringer Straße: rechts "beim Neuhäusler", Muspillistraße 2, dahinter Hof "beim Klarweber", Muspillistraße 4 und links Anwesen Muspillistraße 1
Mitte: Alte Eingangstür in der Muspillistraße Nr. 2; © dietlind pedarnig, 2008
unten: Blick von der Oberföhringer Straße in die Muspillistraße, Häuser s.o. historisches Foto; © dietlind pedarnig, 2008