Der erste durch ein Foto dokumentierte Maibaum in der Gemeinde Daglfing wurde 1924, im Hof der Englschalkinger Gastwirtschaft "Hamburger" ("Alter Wirt"), aufgestellt. Es war kein mit Bildern reich geschmücktes Prachtexemplar, wie wir es heute kennen. Er zeigt sich noch in der urtümlichen Form als ungeschälter Stamm mit zwei Fichtenkränzen. Der entästete und entrindete Baum bürgerte sich im 16. Jahrhundert ein. Auf einem Fresko im Antiquarium der Münchner Residenz aus der Zeit um 1590, das Starnberg zeigt, befindet sich eine der ältesten bildlichen Darstellungen eines Maibaums. Maibäume gab es nicht nur in Bayern, sondern in fast allen europäischen Ländern. Der Baum war Mittelpunkt der Tänze für das Frühjahrsfest. Bildzeichen und "Taferl" mit den Zunftzeichen der ortsansässigen Handwerker und das weißblaue Outfit kamen erst im 18. Jahrhundert dazu.

 

Die Tradition des Maibaumaufstellens im 13. Stadtbezirk wurde 1977 durch die Schützengesellschaft Gemütlichkeit Daglfing e.V. wieder belebt. Sie stellte den ersten Maibaum nach dem Krieg, in der Nähe der Daglfinger Kirche St. Philippus und Jakobus, auf. Seitdem errichten die Schützen alle paar Jahre einen neuen Baum. 

 

 

Daglfinger Maibaum

 

 

 

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Literatur: Roland Krack, in: NordOstMagazin, Kultur in den Stadtteilen, München Januar 2007

Foto oben: Erinnerung an das erste Maibaumaufstellen in Englschalking im Jahr 1924 © Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.

Foto unten: Der Daglfinger Maibaum, 2007 © dietlind pedarnig