Gasthaus »Neuberghausen«
Ursprünglich stand auf dem Grundstück Neuberghauser Straße 11 / Ecke Möhlstraße (früher Lortzingstraße) die Gastwirtschaft »Neuberghausen«. Sie wurde in den 1860er-Jahren an der Stelle des mächtigen alten »Rapplhofes« errichtet. Im Besitz der Actien-Löwen-Brauerei war der Großbetrieb zunächst ein beliebtes Ausflugsziel im dörflichen Bogenhausen und stand in direkter Konkurrenz zur beliebten, nahe gelegenen »Betz'schen Gastwirtschaft« in der Ismaninger Straße. Aber die Lage der Wirtschaft »Neuberghausen« in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche St. Georg und ihrem Friedhof war nicht günstig. Der Lärm der Tanz- und Musikveranstaltungen und der Biergartenbetrieb führten zu ständigen Reibereien wegen gestörter »Totenruhe«. Die lange Liste der wechselnden Pächter und der Rückgang des Bierkonsums führten schließlich zur Aufgabe der Brauerei. Sie verkaufte 1911 das Anwesen an den Maler Friedrich Lauer, der das Gebäude bereits ein Jahr später komplett abreißen und sich stattdessen eine mächtige Künstlervilla errichten ließ.
Der üppige Baumbestand des damaligen Biergartens des Gasthaus »Neuberghausen« spendet aber noch heute Schatten und erinnert an das einstige gesellige Leben an dieser Stelle.
>> die Künstlervilla Lauer (1912 bis 1923)
Fotos von oben nach unten:
Die Gaststätte »Neuberghausen« von der Möhlstraße aus gesehen, links am Rand die »Wulffen-Villa«. Fotografie Georg Pettendorfer, 1904. Quelle: Stadtarchiv München, Sign. DE-1992-FS-NL-PETT1-2511
Der alte Baumbestand des ehemaligen Biergartens der Gastwirtschaft »Neuberghausen« © dietlind pedarnig (2008)