Ismaninger Straße 65a

 

Villenartiges Eckhaus im Stil der sogenannten Deutschen Renaissance, errichtet 1896 von Architekt Alfons Hering als eigenes Wohnhaus.

 

 

 

Zirkel und Dreieck über dem Portal sind die zentralen Symbole der Freimaurer.

Der Zirkel – also Kreis – steht für das Geistige, das Dreieck für die Materie

 

 

Im Haus Ismaninger Straße 65a wohnten ab 1934 Klara Heilbronner (geb. an 15. Oktober 1879 in München, verheiratet mit August Maximilian Heilbronner). Das Ehepaar Heilbronner hatte drei Kinder: Friedrich Josef (geb. 1895), Erich Manfred (geb. 1900) und Thea Hermine (geb. 1906, Erzieherin). Ein Jahr zuvor hatte sich Klara Heilbronner in der Behelfskirche Dreieinigkeitskirche evangelisch taufen lassen. Nach der Machtübernahme der der Nationalsozialisten und den zunehmenden Entwürdigungen nahm sich ihr Mann August 1937 im Alter von 70 Jahren das Leben. Vielleicht waren die beiden Söhne zu diesem Zeitpunkt schon emigriert, die Tochter Klara folgte ihren beiden älteren Brüder nicht ins rettende Ausland - vermutlich, weil sie der Mutter beistehen wollte, vor allem nach dem Selbstmord des Vaters. Gemeinsam mussten die beiden Frauen die Wohnung in der Ismaninger Straße 65a verlassen und   zunächst in die Trogerstraße 14 und nach vier Monaten in die Clemensstraße 41 umziehen. Am 4. April 1942 wurden Mutter und Tochter nach Piaski deportiert und ums Leben gebracht.

 

 

    

 

 

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Text:

Wolfram P. Kastner: »Auf einmal da waren sie weg ...« Stamsried 2004, S. 92.

 

Abbildungen:

oben: Haus Ismaninger Straße 65a und Portaldetail, 2007 © dietlind pedarnig

unten: Thea Hermine Heilbronner (links) und Klara Heilbronner. Scan aus: siehe oben, S. 92.