Herzogparkstraße

(Bogenhausen - Herzogpark)

 

Im Mai 1900 erwarb die "Terrain-Aktiengesellschaft Bogenhausen München-Gern" den herrschaftlichen Park des Wittelsbacher Herzogs Karl Theodor von Bayern. Der Herzog finanzierte mit dem Verkauf des riesigen Grundstücks (1,3 Millionen Quadratmeter) die Mitgift seiner Tochter. Der um die Jahrhundertwende völlig verwilderte Park erstreckte sich von der Max-Joseph-Brücke bis nach Oberföhring, begrenzt von der Isar und dem Isarhang. Nach einem Erschließungsplan aus dem Jahr 1901 sollte sich die zukünftige Bebauung für den "Herzogpark" bis nach St. Emmeram erstrecken. Erste Baumaßnahmen führte man Ecke Montgelasstraße 1 / Mauerkircherstraße 2 (Restauration "St. Franziskus", Architekt Max Langheinrich, 1906) und in der Nähe des Kufsteiner Platzes durch. 

Diesen ersten Mietshäusern folgte 1909 das Mietshaus an der Herzogparkstraße 1, geplant von den Architekten Heinrich  Stengel und Karl Hofer. Das Gebäude bildet eine Einheit mit dem Haus an der Montgelasstraße 43 und gehörte dem Baugeschäft Johann Dietl. 1911 waren die Jugendstilblöcke Hausnummer 2 und 3 des Königlichen Hofoberbaurats Eugen Drollinger bezugsfertig. Das von ihm ebenfalls entworfene Eckhaus an der Herzogparkstraße / Mauerkircherstraße 16 gehörte dem Architekten selbst.

 

 

 

 

Angeboten wurden die Wohnungen in einer Anzeige als: "Wohnsitz der Aristokratie - Erstklassige Wohnungen feinsten Stiles. Bis zu 14 Zimmer - Ab Juli 1911 vermietbar." Zum Zeitpunkt der Werbung gab es allerdings ein Problem, das den Verkauf der Immobilien erheblich erschwerte, es fehlte nämlich eine Kanalisation. Der Magistrat genehmigte erst 1913 die Kanalisierung der Leonhard-Eck-Straße, des Herzog-Albrecht-Platzes und des Kufsteiner Platzes. Die Kosten dafür trug die Stadt, eine Beteiligung der Terraingesellschaft war - anders als bei der Straßenherstellung - nicht vorgesehen. Auch die Kosten für den Entwurf und die Ausführung der neubarocken Treppenanlage zur Montgelasstraße durch Eugen Drollinger in Höhe von 25.000 Mark übernahm die Terraingesellschaft Herzogpark.

 

 

 

 

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Literatur: 

Abbildungen: