Herkomerplatz
(Bogenhausen)
Der 1927 nach Sir Hubert Ritter von Herkomer benannte Platz (ehemals Gebeleplatz) in Bogenhausen ist eigentlich weniger ein Platz, als vielmehr eine »Wendemöglichkeit mit viel Verkehr« wie die Vorsitzende des Bezirksausschusses 13, Angelika Pilz-Strasser, nicht gerade schmeichelhaft 2008 bemerkt hat. Das liegt unter anderem daran, dass hier insgesamt sechs Straßen einmünden sowie zwei Trambahnen. Dazu kommen ein Taxistand und mehrere Bushaltestellen. Der Platz ist als "Durchgangsstation" verkommen, wenige Geschäfte prägen das Bild. Perspektiven scheint es jedoch für den Platz zu geben, denn man hofft auf Impulse nach der Fertigstellung des nahe gelegenen Effnerplatzes, inklusive des neuen Richard-Strauss-Tunnels. Konkrete Umgestaltungspläne gibt es jedoch derzeit nicht – obwohl der Platz mit seinem alten Kastanienbaumbestand ein kleine grüne Oase bildet. Auch die gerade renovierte Gebeleschule mit der an den Platz angrenzenden neu gestalteten Parkanlage hat zu einer Aufwertung geführt, ebenso wie die im Jahr 2006 aufwändig renovierten sogenannten Beamtenwohnhäuser. Abgesehen von der Lage der Platzes, von dem aus man über einen steilen Fußsteig (Gustav-Waldau-Steg) direkt zum noblen Herzogpark gelangen kann ...
Im Dezember 2015 hat sich nach langem Warten und zähen Verhandlungen mit der Stadt ein kleine Perspektive für einen lebendigeren Herkomerplatz eröffnet: An Stelle des (geschlossenen) »Bedürfnisanstalt«, die die Stadt aufgeben wollte, entsteht das Bistro »Daherkomma«. Mit dem Bau wurde begonnen, Eröffnung soll im Frühjahr 2015 sein. Während der Betriebsstunden des Bistros wird das zugehörige WC auch der Öffentlichkeit zugänglich sein. Das Projekt geht auf einen Antrag von Peter Scheifele und der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss 13 Bogenhausen zurück.
>> zum Überblick "Plätze im Münchner Nordosten"
Abbildungen von oben nach unten:
Historische Postkarte "München-Bogenhausen. Rund um den Herkomerplatz", privat, keine Datierung, 1953. Von links im Uhrzeigersinn ist zu sehe
Grundschule an der Gebelestraße, Gebelestraße 2St. Georg, Bogenhauser Kircheplatz 1
Katholische Pfarrkirche Heilig Blut, Scheinerstraße 12
Häuser hinter der Gebeleschule am Leibweg sowie an der Gebele- und Niedermayerstraße.
"Chirurgischen Privatklinik Bogenhausen", Denninger Straße 44 (1957 unter Leitung von Dr. Rudolf Helmstädter und Dr. A. Stanischeff eröffnet)
Toto-Lotto-Schreibwaren Büchel, Herkomerplatz 2
Ismaninger Straße an der Einmündung in den Herkomerplatz, mit den Markisen des Schreibwarengeschäfts "Büchel"
Buslinie N am Herkomerplatz, Ende 1950er-Jahre; © helmut keller. Im Hintergrund das Schreibwarengeschäft "Büchel", Herkomerplatz 2.
Der Herkomerplatz 2009: ein reiner Verkehrsknotenpunkt; hpt©Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V. Im Hintergrund das Gebäude quer ist das Schreibwarengeschäft/Lebensmittelmarkt am Herkomerplatz 2.
Das ehemalige Schreibwarengeschäft "Büchel", am Herkomerplatz 2. Fast unverändert zur Postkartenansicht oben besteht es noch heute als Lotto-Totto- und Postannahmestelle sowie als Laden für Bürobedarf und die Schulkinder der nahen Gebeleschule stehen immer noch nach den Sommerferien Schlange um die neuen Schulhefte. Allerdings ging das Geschäft in den 1950er-Jahren noch großzügig um die Ecke, die Ismaninger Straße entlang. Stand 2014 teilt es sich diesen Geschäftsraum mit einer Parfümerie und einem Bio-Lebensmittelmarkt. © wolfgang sprenger 2014