Das originelle und ausgefallene Haus für Architekt Regierungsbaumeister Max Schoen und seine Familie in der Gellertstraße 10 entstand im nüchternen Stil der »Neuen Sachlichkeit«. Max Schoen (18951942) war der erste »Jogger« im Herzogpark und seine Ideen zu einem gesunden Leben übertrug er auch auf seine Familie. So mussten zum Beispiel alle ob Sommer oder Winter bei offenen Fenstern schlafen ... Und auch sonst war Schoen äußerst kreativ bei den Wünschen für die Ausgestaltung seines Familienhauses: So gab es auf der Dachfläche des Büroanbaus einen Wasseranschluss und sie konnte damit zur Planschaltane für die Kinder ausgebaut werden. Die höher geführte Nordwand diente dabei als Windschutz. An der südlichen Hauseite zum Garten hin war ein Balken für eine Riesenschaukel befestigt. Das ganze Haus war von allen Seiten von Wiesen und Sonne umspielt.

 

 

 

 

 

 

 

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Abbildungen von oben nach unten:

Giebelseite Haus Gellertstraße 10 gegen Westen mit Sonnenterrasse, aus: Die Bauzeitung, Stuttgart 5. April 1932, S. 115.

Giebelseite Haus Gellertstraße 10 gegen Osten mit großer Schaukel, aus: Die Bauzeitung, Stuttgart 5. April 1932, S. 113.

Gartenseite Haus Gellertstraße 10 mit Sitzplatz Südseite; Sonnenuhr aus Zementsgraffito von Prof. Lois Gruber. Rechter Hand der Schaukelbalken, wie alle Eisenteile rot gestrichen. Aus: Die Bauzeitung, Stuttgart 5. April 1932, S. 113.