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Denninger Kolonie

 

Die Siedlung in Denning, im Gebiet zwischen Denninger und Memeler Straße sowie West- und Ostpreußenstraße, entstand ab 1924 auf ehemaligem Ziegeleigelände. Die Straßennamen leiten sich (ebenso wie die der Obermaier'schen Kolonie östlich der Ostpreußenstraße) nach Städten in Polen, Pommern und Litauen (West- und Ostpreußen) ab.

 

Das Gebiet westlich der Ostpreußenstraße (zwischen Denninger und Stargarder Straße) war im Besitz von Christian Kern (Gastwirtschaft "Alter Kernhof"), der es 1925/26 in einzelne Grundstücke vermessen ließ. Für einen Preis von 20 Goldpfennige pro Quadratfuß, das waren 1.760,80 Goldmark für einen Bauplatz von 0,075 ha (= 8804 Quadratfuß, eine Goldmark entsprach damals dem Wert von 1/2790 kg Feingold) verkaufte er die einzelnen Parzellen. Die Käufer waren verpflichtet, Grund für den Straßenbau abzugeben und die Straßen entlang ihres Grundstücks zu errichten. Der benötigte Kies war aus dem Gartengelände abzuheben und an die Straßen zu schaffen, der über dem Straßengrund liegende Humus wurde in die Kiesentnahmestellen eingefüllt. Aus Geldmangel bauten sich die neuen Grundstücksbesitzer vorerst kleine Holzhütten oder einfachere Häuschen, oder sie nutzen das Gelände als Garten oder zur Tierhaltung. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden immer bessere Häuser und es ist abzusehen, dass die letzten Gebäude neuen Villen weichen werden.

 

 

Wohnbaracke in der Graudenzer Straße

 

 

Das ca. 30 ha große Gebiet westlich der Ostpreußenstraße und nördlich der Stargrader Straße gehörte zu HsNo. 8; 1921 erwarb es die Bayerische Siedlungs- und Landesbank und verkaufte die parzellierten Flächen.

 

 

Impressionen aus der Denninger Kolonie 2008 zeigen die architektonischen Veränderungen der Siedlung:

 

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Foto oben: Mouse-Over-Effekt: Haus Kulmer Straße 6, eins der ersten Häuser in der Denninger Kolonie, wurde noch eigenem Brunnen und einer Abortgrube im Garten geplant. Vor wenigen Jahren wurde das Haus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. 

Foto Mitte: Wohnbaracke in der Graudenzer Straße

Historische Fotoquellen: "Dörfer auf dem Ziegelland", hrsg. von Willibald Karl, München 2002.

Farbfoto Bildergalerie: dietlind pedarnig, 2008