1879

 

Die Badetradition in Bad Brunnthal reicht weit bis ins 17. Jahrhundert hinein, die Blütezeit des Anwesens liegt aber im Biedermeier, als die seit Anfang des 19. Jahrhunderts bestehende Bad- und Kuranstalt von Magdalena Dumenyl mit dem charakteristischen Türmchen auf dem schlossartigen Hauptgebäude ein großer Anziehungspunkt für die Münchner und Münchnerinnen war. In der Beilage der "Münchener Politische Zeitung" vom 29. Juni 1822 wird anlässlich der Wiederöffnung der Badeanstalt unter neuem Besitzer bekannt gemacht, dass: "... in jedem Zimmer dieser Badeanstalt eine kupferne und blecherne Badewanne stehe, daß jeder das warme und kalte Wasser in dem Bad selbst einlaufen lassen könne, daß in jedem Badezimmer 1 Leibtuch in der Wanne, 1 Einschlagtuch statt dem Bademantel, 1 Handtuch und 1 Bodentuch, nebst Seife, sich befinde, und daß die Titl. Badegäste auf Verlangen mit Coffee, Chocolade, Wein, Bier und Liqueurs, dann Schinken, Käs und Butter, gegen billige Preise, bedient werden."  - das Wellness-Hotel ist also keineswegs eine Erfindung des 21. Jahrhunderts!

 

1891 wurde letztmals die Wirtschaftskonzession für einen Bade- und Heilanstaltsbetrieb erteilt. Die Eingemeindung von Bad Brunnthal in die Stadt München erfolgte am 1. Januar 1892. 1910 wurde die Badeanstalt mit ihrem charakteristischen Türmchen abgerissen und auf dem Areal drei neoklassizistischen Villen errichtet, die die  Adressen "Bad Brunnthal 2, 3 und 4" tragen.

 

 

1840

 

 

1850

 

 

1901

 

 

1904

 

 

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Abbildungen von oben nach unten: 

Bad Brunnthal bei Bogenhausen, Bleistiftzeichnung von Joseph Resch, 1879. Das unterhalb der Bogenhauser Kirche gelegene ehemalige Wasserriebwerk in Gesatlt eines klassizistischen Gartenpavillons gehörte zu den Einrichtungen des Bades Brunnthal (im Unterschied zum Brunnhaus Brunnthal in Haidhausen, nördlich des Maximilaneums!)

Biedermeierlicher Bade- und Ausflugsbetrieb im Hof von Bad Brunnthal, Zeichnung um 1840, Sammlung Weickmann, München.

Blick über die Isar auf Bogenhausen, den Turm von Bad Brunnthal und (rechts davon) die Ausfluggaststätte Neuberghausen. Anonymes Schabkunstblatt, um 1850, Sammlung Dr. Arthur Model.

Bad Brunnthal mit "Villa Maria", Ansichtskarte aus dem Jahr 1901 (privat).

Kuranstalt Bad Brunnthal, 1904; Ansichtskarte (privat).