Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung
Bogenhauser Kirchplatz 3
1874/75 erhielt die Bogenhauser Schulkinder am Bogenhauser Kirchplatz 3 eine neues Schulgebäude, waren doch die Verhältnisse auf dem ehemaligen Bauernanwesen des "Hanslmarters" endgültig unzumutbar geworden. Gleichzeitig konnte hier auch das Standesamtlokal untergebracht werden. 1892 wurde an die Ostseite des Schulhauses das Gebäude für eine neue "Kinderbewahranstalt" (Bogenhauser Kirchplatz 4) und eine Suppenküche angebaut. Bereits 1914 waren die Raumverhältnisse jedoch wieder nicht mehr ausreichend und die Kinder zogen an den Herkomerplatz in die neu errichtete Gebeleschule um. In das Gebäude in Neuberghausen zog noch im Sommer des gleichen Jahres ein Kindergarten ein, der als Übungsstätte für die praktische Ausbildung des Kindergärtnerinnenseminars diente.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1943 zerstörten Bomben den bereits ein Jahr zuvor beschädigten Gebäudekomplex oben am Isarhang total, ebenso wie die am Bogenhauser Kirchplatz liegende "Beamtenreliktenanstalt". Aber bereits Ende Mai 1945 nahmen im zerbombten Gebäude ein provisorischer Kindergarten und ein Hort ihren Betrieb wieder auf. Auch die sozialpädagogischen Ausbildungen wurden hier wieder aufgenommen. 1946/47 wurde der Nordwestflügel saniert, dem Seminar wurde die Nutzung der benachbarten Lauer-Villa gestattet.
1955 kaufte die Stadt München das Ruinengrundstück und errichtete einen Neubau, in dem die "Sozialpädagogischen Fachschule" (spätere "Fachakademie für Sozialpädagogik"), untergebracht wurde. Nach der Umquartierung der Fachakademie von Bogenhausen nach Giesing im Jahr 1984, wurde hier die "Städtische Berufsschule Bogenhausen" untergebracht. 2006 erfolgten Vergrößerungsmaßnahmen in Höhe von 1 Million Euro. Heute werden hier auf dem Areal Jugendliche in der "Städtischen Berufsschule zur Berufsvorbereitung" unterrichtet. Mehr Informationen dazu auf der Schul-Homepage.
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Literatur:
Willibald Karl (Hrsg.): "Bogenhausen. Vom bäuerlichen Pfarrdorf zum noblen Stadtteil", München 1992.
Fotos von oben nach unten:
die Südseite des Schultrakts am Bogenhauser Kirchplatz 3 zum Innenhof hin, die Nordseite liegt parallel zur Möhlstraße © dietlind pedarnig, 2008.
historische Aufnahme: die ehemalige Bogenhauser Schule mit Feuerwehrturm, im Vordergrund Kleinanwesen an der Montgelasstraße, um 1890, rechts St. Georg; Quelle: Buchscan aus s.o.
bunte Figuren machen die etwas triste Architektur des östlichen Gebäudetrakts (Turnsaal) erträglicher © dietlind pedarnig, 2008.
Blick auf den östlichen Gebäudeteil, ganz rechts ist der hier abgestellte und nicht mehr vollständige "Taubenbrunnen" von Prof. Hans Wimmer zu sehen © dietlind pedarnig, 2008.
der "Taubenbrunnen" unter Bewachung ... © dietlind pedarnig, 2008.