Montgelasstraße

(Bogenhausen)

 

Die Montgelasstraße beginnt an der Ismaninger Straße und führt den Isarhang hinunter zur Max-Joseph-Brücke. 1804 baute man an dieser Stelle im Auftrag von Minister Maximilian Joseph de Garnerin, Graf von Montgelas (nach dem die Straße 1897 benannt wurde) eine erste Holzbrücke über die Isar, um für Bogenhausen und für den Minister eine bessere Verkehrsverbindung nach München herzustellen. Die heutige Brücke, auch Tivolibrücke genannt, entstand in den Jahren 1901/1902. Von 1805 bis 1814 ließ sich Montgelas auf dem durch die Begradigung der Isar entstandenen Grund, dem heutigen Herzogpark, durch Friedrich Ludwig von Sckell den seinerzeit schönsten Natur und Kulturgarten Münchens anlegen. Oberhalb dieses Geländes befand sich der Edelsitz „Stepperg“, heute das Gelände des Bundesfinanzhofes. Im Jahre 1640 wurde das dortige Schlösschen des Münchner Bürgermeisters Georg Schobinger zum Edelsitz erhoben, indem Rechte, die bis dahin mit dem ebenfalls der Familie Schobinger gehörenden Hof zu Stepperg (auch Stettberg genannt, Landgericht Pfaffenhofen) verbunden waren, auf das Bogenhausener Anwesen übertragen wurden. Diesen Landsitz kaufte im Jahre 1802/1803 der damalige Staats- und Konferenzminister Freiherr Maximilian von Montgelas.

 

Am 8. Mai 1814 gewährte König Max I. Joseph dem Grafen von Montgelas das Recht, seinen Edelsitz Stepperg mit den Befugnissen eines Ortsgerichtes für die Ortschaften Bogenhausen, Denning, Zamdorf, Priel und Steinhausen auszustatten. Die gesamten Bogenhausener Liegenschaften von Montgelas wurden nach seinem Tod am 14. Juni 1838 an Herzog Maximilian in Bayern verkauft. Das Montgelasschlösschen wurde abgebrochen, die noch bestehenden Gebäude erhielten später die Straßenbezeichnung Montgelasstraße 23. Diese Hausnummer wurde 1907, nachdem die Gebäude „demoliert“ waren, aus dem Häuserverzeichnis gestrichen. Gemäß dem Topographisch-Statistischen Handbuch des Königreichs Bayern aus dem Jahr 1867 bestand Bogenhausen aus dem Pfarrdorf Bogenhausen mit den Weilern Brunntal, Priel, Steinhausen und Stepperg. Auf Plänen aus der Zeit nach 1850 wanderte die Bezeichnung „Stepperg“ von der Isarhochkante in die Isarauen, dort wo die Ökonomiegebäude, die Remisen, die Heustadeln, das Brunnhaus und die Glashäuser des ehemaligen Montgelasgartens lagen. Heute befindet sich hier der Kufsteiner Platz.

 

 

 

 

 

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