KZ-Außenlager Dachau

 

Das im März 1933 von den Nationalsozialisten errichtete Konzentrationslager in Dachau entwickelte sehr rasch ein ganzes System von Außenlagern. Insgesamt existierten 152 Konzentrationslager als Filialen ganz unterschiedlicher Größe, die dem Stammlager Dachau unterstanden. Sie lagen vor allem in Süddeutschland und Österreich, am weitesten entfernt war Schloss Lind in der Steiermark und Woxfelde im heutigen Polen, ein Außenlager das ein Berliner Musikverlag errichten ließ, um sein Notenarchiv von einem fachkundigen Häftling betreuen zu lassen.

 

Als Außenlager wird, laut dem Historiker Wolfgang Benz, jede Einheit definiert, die außerhalb des Stammlagers unter dessen Administration und Verfügungsgewalt über kürzere oder längere Dauer eingerichtet wurde, um Häftlinge zur Arbeitsleistung einzusetzen. Im Außenlager kehrten die Gefangenen nicht in das Hauptlager zurück (Außenkommando) sondern waren am Beschäftigungsort untergebracht, so dass sich am Standort eigene Strukturen der Bewachung und Verwaltung entwickelten.

 

In München gab es 50 solcher Außenlager, in denen Häftlinge unterschiedlichster Nationalität zur Sklavenarbeit für die Rüstung gezwungen oder zu Bauarbeiten für SS- und Parteistellen, Betrieben u.a. eingesetzt wurden. Sie lebten mit wenigen Ausnahmen (so etwa bei der Firma Loden-Frey) unter menschenunwürdigen Bedingungen und waren Hunger und Gewalt ausgesetzt, nicht selten wurden sie nur auf Grund des Verdachts von Flucht oder Lebensmittelraub ermordet. Im Stadtbezirk 13 gab es nachweislich neben dem KZ-Außenlager in Daglfing / Riem (Reitanlage) noch zwei weitere Außenlager des Konzentrationslagers Dachau in der Möhlstraße und der Höchlstraße.

 

 

 

Literatur:

"Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager", hrsg. von Wolfgang Benz und Barbara Distel, Bd. 2, München 2005.