Franz Ruf (1909–1997)

 

1929 schloss Franz Ruf, der Bruder des Architekten Sep Ruf, sein Studium der Architektur an der Staatsbauschule in München ab. Nachdem er zunächst von 1931 bis 1933 zusammen mit seinem Bruder eine Architektengemeinschaft gebildet hatte, gründete er 1933 sein eigenes Architekturbüro. Während der NS-Zeit beteiligte sich Ruf an der Mustersiedlung in Ramersdorf, der Dorniersiedlung in Neuaubing und der Rehm-Siedlung in der Fürstenrieder Straße. Nach dem Krieg genoss er großes Ansehen als Architekt und prägte das Stadtbild Münchens mit der Konzipierung der Stadtviertel Hasenbergl und Neuaubing entscheidend mit. Neben zahlreichen Wohn- und Zweckbauten (unter anderem Universitätszahnklink München) errichtete Franz Ruf auch Sakralbauten, so die Kirche Mariae Sieben Schmerzen in München.

 

Franz Ruf gewann den ersten großen städtebaulichen Wettbewerb der Nachkriegszeit für die Parkstadt Bogenhausen. Mit ihm zusammen arbeiteten Professor Johannes Ludwig, Ernst Maria Lang, Prof. Fred Angerer, Helmut von Werz und viele mehr, Ernst Hürlimann, der Architekt und Karikaturist, hat als junger Praktikant in seinem Büro gearbeitet. Der Bebauungsvorschlag von Franz Ruf für den Arabellapark – die geplante »Parkstadt II« – Ende der 1960er-Jahre, wurde nicht realisiert.

 

Franz Ruf starb zusammen mit seiner Frau Irmi und der Enkelin Lisa bei einem Autounfall in Gmund am Tegernsee im Dezember 1997.

 

 

Die Parkgaststätte in der Parkstadt Bogenhausen (1955/56)

Quelle: Bestand Neue Heimat FH 1.11.08.098